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Allgemeiner Antrag #238

Unterzeichnung des Offenen Briefs gegen den geplanter Eingriff in die Verschlüsselung von Messenger-Diensten

Added by Annette Schaper-Herget almost 4 years ago. Updated almost 4 years ago.

Status:
angenommen
Priority:
High
Assignee:
-
Start date:
13.06.2019
Due date:
% Done:

0%

Antragsteller:

Annette Schaper-Herget

Votes: 0

Description

Der Vorstand möge beschließen, dass die Piratenpartei Hessen den offenen Brief mitzeichnet, der sich gegen die BMI-Pläne richtet, starke Verschlüsselung in Messenger-Diensten zu brechen und Hintertüren vorzuschreiben?

https://docs.zoho.com/file/0pvyt9605617d3c064defb3fd92f6940dd1e1

Begründung: Der Brief gibt eine Piratenposition wieder: https://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Privatsph.C3.A4re

Die mittlerweile recht prominente Liste der Zeichner wird immer länger, und es wäre gut, wenn wir in der Gesellschaft der Unterzeichner gesehen werden. Siehe auch https://www.golem.de/news/crypto-wars-protest-gegen-entschluesselungszwang-bei-whatsapp-co-1906-141825.html

History

#1 Updated by Annette Schaper-Herget almost 4 years ago

dafür

#2 Updated by Aljoscha Kreß almost 4 years ago

Dafür

Bitte Text im Wortlaut in den Beschluss weil google docs verfallen können.

#3 Updated by Annette Schaper-Herget almost 4 years ago

Hier ein anderer Link zu dem Breif, dort verfällt der bestimmt nicht:
https://cyber-peace.org/wp-content/uploads/2019/06/Offener-Brief-Geplanter-Eingriff-in-Verschl%C3%BCsselung-von-Messenger-Diensten-Google-Docs.pdf
Da der sehr lang ist, kopiere ich ihn hier erst mal nicht, ausßer Ihrr wollt das.

#4 Updated by Michael Rath almost 4 years ago

dafür

#5 Updated by Jutta Dietrich almost 4 years ago

hat jemand etwas Hintergrundinfo zu dieser Stiftung?

#6 Updated by Martina Scharmann almost 4 years ago

dafür

Aber: bitte mit dem Brieftext - nicht nur ein Link. Danke!

#7 Updated by Annette Schaper-Herget almost 4 years ago

Hier der Brieftext: (Inzwischen sind es mehr Unterzeichner)

Offener Brief an das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat 

 

 

AN: 
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat 

 

IN KOPIE: 
Auswärtiges Amt 
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz 
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik 

 

 

  1. Juni 2019 

 

Betreff:  Geplanter  Eingriff  in  Verschlüsselung  von  Messenger-Diensten  hätte  fatale 
Konsequenzen  

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

 

das  Bundesministerium  des  Innern,  für  Bau  und  Heimat  plant  laut  Medienberichten  eine 
Gesetzesänderung,  um  es  deutschen Polizei- und Sicherheitsbehörden künftig leichter zu 
machen, Zugriff auf die digitale Kommunikation von Verdächtigen zu erhalten. Dafür sollen 
Anbieter  von  Messenger-Diensten wie beispielsweise Whatsapp, Threema oder iMessage 
gesetzlich verpflichtet werden, ihre Verschlüsselungstechnik so umzubauen, dass Behörden 
bei Verdachtsfällen die gesamte Kommunikation von Nutzer:innen mitschneiden können.  

 

Wir warnen ausdrücklich vor einem solchen Schritt und fordern eine sofortige Abkehr von 
diesem  oder  ähnlichen  politischen  Vorhaben  auf  deutscher  wie  europäischer  Ebene.  Die 
vorgeschlagene  Reform  würde  das  Sicherheitsniveau  von  Millionen  deutscher 
Internet-Nutzer:innen  schlagartig  senken,  neue  Einfallstore  für  ausländische 
Nachrichtendienste  und  Internetkriminelle  schaffen  sowie  das  internationale  Ansehen 
Deutschlands  als  führender  Standort  für  eine  sichere  und  datenschutz-orientierte 
Digitalwirtschaft  massiv  beschädigen.  Statt  bereits  seit  Jahren  überholte  Reform-Ideen 
umzusetzen,  sollte  das  Bundesministerium  des  Innern,  für  Bau  und  Heimat  aus  unserer 
Sicht  einen neuen sicherheitspolitischen Weg einschlagen und Vorschläge entwickeln, die 
die Arbeit der Polizei- und Sicherheitsbehörden verbessern, ohne dabei aber die Sicherheit 
von IT-Systemen und privater Kommunikation in Deutschland insgesamt verschlechtern. 

 

Unsere Kritik im Detail: 

 

 

 

 

 

 

Die deutsche Kryptopolitik 

 

Ende  Mai  wurde  bekannt,  dass  das  Bundesministerium  des  Innern,  für  Bau  und  Heimat 
plant,  die  bestehende  TKG-Regulierung  auf  verschlüsselte  Messenger  wie  WhatsApp, 
Signal,  Threema,  Wire  oder  Telegram  auszuweiten.  Konkret  bedeutet  dies: Die Betreiber 
dieser  Dienste  müssen  ihre  Software  so  umgestalten,  dass  die  Inhalte  der  Nachrichten 
unverschlüsselt  an  Sicherheitsbehörden  weitergegeben  werden  können.  Sollten  die 
Betreiber  dies  ablehnen,  so  würden  ihre  Dienste  in  Deutschland  gesperrt.  Wie  eine 
technische  Umsetzung der Hintertüren in den Messengern aussehen könnte, beschreiben 
Vertreter:innen  des  britischen  GCHQ  in ihrem “Ghost Proposal”1. Dieser Vorschlag wurde 
erst  vor  Kurzem  von  einer  internationalen  Allianz  aus  Wirtschaft,  Wissenschaft  und 
Zivilgesellschaft in einem offenen Brief stark kritisiert.2 

 

Der BMI-Vorschlag konterkariert 20 Jahre erfolgreiche Kryptopolitik in Deutschland3. In den 
Eckpunkten  der  deutschen  Kryptopolitik  aus  dem  Jahre  19994  einigte  sich  die  damalige 
Bundesregierung auf ein Prinzip, das unter der Maxime “Sicherheit durch Verschlüsselung 
und  Sicherheit  trotz  Verschlüsselung”  bekannt  wurde.  Dieser  Grundsatz  wurde  seitdem 
mehrfach  von  Seiten  der  nachfolgenden  Bundesregierungen  bestätigt.  Noch  2014  wollte 
Deutschland sogar zum “Verschlüsselungsstandort Nr. 1”5 in der Welt aufsteigen. Ein Bruch 
mit  diesen  Bekenntnissen  würde der IT-Sicherheit Deutschlands in Verwaltung, Wirtschaft 
und Gesellschaft nachhaltig schaden. 

 

Auswirkungen auf die IT-Sicherheit 

 

Die geplante Verpflichtung der Messenger-Betreiber würde dazu führen, dass die Betreiber 
eine Schwachstelle in ihre Software einbauen müssten. Das erfordert einen tiefen Eingriff in 
die bestehenden komplexen Softwaresysteme der Betreiber. Diese Schwachstelle könnten 
von Nachrichtendiensten und Kriminellen ausgenutzt werden, um an sensible Informationen 
von  Individuen,  Behörden  und  Firmen  zu  kommen.  Aktuelle  Beispiele6  zeigen,  dass  die 
Absicherung eines Messengers schon komplex genug ist, ohne dass dort zusätzlich gezielt 
Schwachstellen eingebaut werden und so die IT-Sicherheit zusätzlich gefährdet wird. 

 

Gleichzeitig  würde  dieser  Schwachstelle-Einbau  es  Mitarbeiter:innen  bei  den  Betreibern 
ermöglichen,  Kommunikationsinhalte  einsehen  zu  können,  was  aktuell  nicht  möglich  ist. 
Hierdurch  erhöht  sich  nicht nur das Missbrauchspotenzial. Eine zentrale Ablage der dazu 
benötigten  kryptographischen  Schlüssel7  würde auch ein primäres Ziel für Angreifer:innen 
darstellen, der im Fall eines erfolgreichen Angriffs zur Offenlegung der Kommunikation aller 
(!) Nutzer:innen führen könnte (Single-Point-of-Failure). 

1 I an Levy, Crispin Robinson: Principles for a More Informed Exceptional Access Debate 
2 Coalition Letter: Open Letter to GCHQ 
3 Sven Herpig, Stefan Heumann: Encryption Debate in Germany 
4 Die Raven Homepage: Eckpunkte der deutschen Kryptopolitik  
5 Die Bundesregierung: Digitale Agenda 2014 - 2017  
6 Jürgen Schmidt: Kritische Sicherheitslücke gefährdet Milliarden WhatsApp-Nutzer und Marius 
Mestermann: Ernster iPhone-Bug: Apple schaltet FaceTime-Gruppenanrufe ab 
7 Es handelt sich hierbei um eine mögliche Implementierung dieser Hintertüren. Es gibt auch andere 
Implementierungsmöglichkeiten, die technisch jedoch nicht weniger problematisch sind. 

 

Hinzu  kommt,  dass  die  neue  Version  des  jeweiligen  Messengers  mit  Hintertür  als 
Softwareupdate  eingespielt  werden  müsste.  Hier  würden  dann  entweder  alle  deutschen 
Nutzer:innen  oder  ausgewählte deutsche Nutzer:innen dieses mit der Hintertür versehene 
Update eingespielt bekommen. Dieser Vorgang würde das Vertrauen der Verbraucher:innen 
in Sicherheitsupdates erschüttern und sich damit nachhaltig negativ auf die IT-Sicherheit in 
Deutschland auswirken. 

 

Sollten  die  Messenger-Betreiber  die  vorgesehene  Maßnahme  nicht  umsetzen, sollen laut 
Plan des Innenministeriums ihre Dienste in Deutschland gesperrt werden. Das wäre auch 
die einzige Möglichkeit, wie die zuständigen Behörden mit Messengern umgehen könnten, 
deren  Verschlüsselung  ohne  einen  zentralen  Betreiber  auskommt  und in die daher keine 
Hintertüren  per  Regulierung  implementiert  werden  könnten  (z.  B.  Pretty  Good  Privacy, 
Off-The-Record).  Das  würde  unweigerlich  dazu  führen,  dass  es  innerhalb  Deutschlands 
keine sichere Messenger-Kommunikation mehr geben könnte. Eine technische Umsetzung 
wäre aber, vor allem für quelloffene Messenger wie Signal, faktisch unmöglich zu realisieren. 
Es  würde  eine  dedizierte  und  stark  in  die  Freiheitsrechte  eingreifende  IT-Infrastruktur 
brauchen,  um  das  Umgehen  dieser  Sperren  auszuschließen  (inklusive  Blockieren  von 
Virtuellen  Privaten  Netzwerken  [VPNs]  und  The  Onion  Router  [TOR]),  da  Kriminelle  die 
ersten wären, die dies versuchen würden.8 

 

Betroffen wären davon allerdings nicht “nur” deutsche Behörden (u. a. Polizei, Feuerwehr, 
THW), Firmen und Bürger:innen im Allgemeinen, sondern auch Berufsgeheimnisträger:innen 
(z.B.  Rechtsanwälte,  Geistliche,  Ärzte,  Journalisten  und  Abgeordnete)  und  andere 
besonders schützenswerte Personengruppen. 

 

Mittlerweile argumentieren auch vermehrt ehemalige Geheimdienstchefs, dass gemessen an 
den  Kosten, der Nutzen von umfassender Verschlüsselung (ohne Hintertüren) im Zeitalter 
von  Cyber-Kriminalität,  Datenlecks  und  Spionage  den  Verlust  der Überwachungsfähigkeit 
mehr als aufwiege. Die strategischen Interessen wie die Stabilität des IT-Sektors und des 
IT-Ökosystems wiegen hier schwerer als die taktischen Interessen der Strafverfolger, so zum 
Beispiel der ehemalige NSA-Chef Michael Hayden und der ehemalige Chef des britischen 
Inlandsgeheimdienstes MI5.9 

 

Empirischer Erkenntnisstand und Alternativen 

 

Den  Eckpunkten  der  Kryptopolitik  folgend  hat  sich  die  Bundesregierung  im  Jahr  1999 
entschieden,  keine  Schwächung  der  Verschlüsselung  (inklusive  Einbau  von  Hintertüren) 
vorzunehmen,  sondern  Schadsoftware  (“Bundestrojaner”)  zur  Beschaffung  von  Daten 
vor/nach  Verschlüsselung  einzusetzen.  Dieser  Maßnahme  wurde  vom 
Bundesverfassungsgericht  aus  nachvollziehbaren  Gründen  hohe  Hürden  gesetzt.  Anstatt 
auf  Basis  der  bereits  existierenden  Überwachungsmaßnahmen eine dringend notwendige 
Bedarfsanalyse und die bereits vor vielen Jahren vom Bundesverfassungsgericht geforderte 

8 Matthias Schulze: Überwachung von WhatsApp und Co. Going dark? 
9 Michael Hayden: The Pros and Cons of Encryption and The Guardian: Ex-MI5 Chef warns against 
crackdown on encrypted messaging apps 

Überwachungsgesamtrechnung10  durchzuführen,  soll  nun  eine  Regulierung  implementiert 
werden,  die  mehr  als  20  Jahre  wissenschaftliche  Erkenntnisse  in  der 
IT-Sicherheitsforschung ignoriert11.  

 

Die oft angeführte These, dass Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden aufgrund von 
Verschlüsselung  keinen  Zugriff  mehr  auf  relevante  Daten  haben  (Going  Dark),  ist  bisher 
nicht empirisch belegt.12 Im Gegenteil haben die technologischen Entwicklungen der letzten 
Jahrzehnte dazu geführt, dass Strafverfolger:innen mehr Daten zur Verfügung stehen als je 
zuvor.13  Strafverfolgungsbehörden  dokumentieren  bisher  kaum,  in  wie  vielen  Fällen 
verschlüsselte Kommunikation tatsächlich zu einem Erliegen von Ermittlungen geführt hat. 
Auch liegt keine vollständige Übersicht vor, welche alternativen Möglichkeiten zur Erhebung 
der notwendigen Daten in Deutschland bereits legal sind und wo sich noch weiße Flecken 
befinden.14  

 

Internationale Spillover-Effekte 

 

Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, hätte dies auch weit über die deutschen Grenzen 
hinaus negative Strahlkraft. Autoritäre Staaten würden sich auf diese Regulierung berufen 
und entsprechende Inhaltsdaten von den Messenger-Betreibern anfordern mit dem Verweis 
darauf, dass dies in Deutschland - und damit technisch - möglich sei. Hiervon wäre dann die 
Kommunikation von Menschenrechtsaktivist:innen, Journalist:innen und anderen verfolgten 
Personengruppen  massiv  betroffen  –  Personengruppen,  die  die  deutsche  Außen-  und 
Entwicklungshilfepolitik  bisher  zu  schützen  versucht  hat  und  jährlich  in  Milliardenhöhe 
fördert.  Deutschland  muss  sich  seiner Verantwortung in der Welt auch in diesem Bereich 
bewusst  sein.  Mit  einer  bewussten  Schwächung  von  sicheren  Messengern  würde 
Deutschland seine außenpolitische Glaubwürdigkeit als Verfechter eines freien und offenen 
Internets  auf  Spiel  setzen.15 Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz dient hier als mahnendes 
Beispiel dafür, welche Auswirkung eine deutsche Gesetzgebung in der Welt entfalten kann.16 

 

Wirtschaftsstandort Deutschland 

 

Verwaltung, Wirtschaft und Verbraucher:innen müssen sich darauf verlassen können, dass 
bei der Nutzung digitaler Produkte und Dienstleistungen die Voraussetzungen zum Schutz 
ihrer Daten und zur Integrität ihrer Systeme erfüllt sind. Gerade für Unternehmen spielt das 

10 Constanze Kurz: Überwachungsgesamtrechnung: Vorratsdatenspeicherung ist der Tropfen, der das 
Fass zum Überlaufen bringt 
11 Danielle Kehl, Andi Wilson, Kevin Bankston: DOOMED TO REPEAT HISTORY? Lessons from the 
Crypto Wars of the 1990s 
12 Matthias Schulze, Going Dark? Dilemma zwischen sicherer, privater Kommunikation und den 
Sicherheitsinteressen von Staaten. 
13 Peter Swire, The FBI Doesn’t Need More Access: We’re Already in the Golden Age of Surveillance 
und Matthias Schulze: Clipper Meets Apple vs. FBI—A Comparison of the Cryptography Discourses 
from 1993 and 2016 
14 Sven Herpig: A Framework for Government Hacking in Criminal Investigations 
15 Matthias Schulze: Verschlüsselung in Gefahr und Cathleen Berger: Is Germany (involuntarily) 
setting a global digital agenda?  
16 Reporter ohne Grenzen: Russland kopiert Gesetz gegen Hassbotschaften 

bei der Wahl ihres Produktionsstandortes eine große Rolle. Sie siedeln sich dort an, wo sie 
ihre Geschäftsgeheimnisse und Kundendaten geschützt wissen.  

 

Sabotage  und  Wirtschaftsspionage  verursachten  in  den  Jahren  2016/2017  alleine  im 
Industriesektor  einen  Schaden  von  43  Mrd.  Euro.17  Es  ist  davon  auszugehen,  dass eine 
Schwächung  der  Verschlüsselung  diese  Zahlen  weiter  in  die  Höhe  treibt,  da  eingebaute 
Hintertüren  auch  von  ausländischen  Nachrichtendiensten  und  Kriminellen  missbraucht 
werden  können.  Wenn  Deutschland  ein  innovationsfreundlicher  und  wettbewerbsfähiger 
Wirtschaftsstandort  sein  möchte,  müssen  technische  Hintertüren,  die  Zugriffe  für  Dritte 
ermöglichen, weiterhin ausgeschlossen bleiben.  

 

Dazu kommt, dass Deutschland auch ein Standort für IT-Sicherheitsunternehmen u. a. mit 
Fokus auf Verschlüsselungstechnologien ist. Die Vertrauenswürdigkeit dieser Unternehmen 
im  Speziellen  würde  durch  das  geplante  Vorhaben  massiv  gefährdet.  Damit  würde 
Deutschland  als  Standort  für  die  IT-Sicherheitsindustrie  auch  als  Ganzes  geschwächt 
werden, was den industriepolitischen Zielen Deutschlands und Europas direkt widerspricht. 

 

Wir warnen ausdrücklich vor dem geplanten Vorhaben des Bundesministeriums des Innern, 
für  Bau  und  Heimat  zur  Regulierung  von  Messenger-Diensten  und fordern eine sofortige 
Abkehr  von  diesem  oder  ähnlichen  politischen  Vorhaben  auf  deutscher wie europäischer 
Ebene. Darüber hinaus wäre eine offizielle Einschätzung folgender Stellen erforderlich: 
● des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (Fokus: möglicher Schaden für 
die deutsche Industrie sowie die Digitalwirtschaft) 
● des  Auswärtigen  Amts  (Fokus:  Spillover-Effekte,  v.  a.  in  autoritären  Staaten, 
Ansehensverluste Deutschlands als etablierter Rechtsstaat) 
● des  Bundesministeriums  der  Justiz  und  für  Verbraucherschutz  (Fokus: 
Vertrauensverlust von Verbraucher:innen) 
● und  des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (Fokus: Gefährdung 
der IT-Sicherheit in Deutschland für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft) 

 

 

Mit freundlichen Grüßen 

 

   

17 bitkom: Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz in der Industrie 

UNTERZEICHNENDE (Stand: 11.06.2019 - 14:30 Uhr) 

 

Industrie, Organisationen und Verbände 

  1. Bits of Freedom 
  2. Bundesverband IT-Sicherheit e. V. (TeleTrusT) 
  3. Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMV) Unternehmerverband  Deutschlands e. V. 
  4. Chaos Computer Club e. V. (CCC); Chaos Computer Club Hansestadt Hamburg e.  V.; Chaos Siegen e. V. 
  5. Chaos Computer Club Schweiz (CCC-CH) 
  6. Center for Internet and Human Rights (CIHR) 
  7. CIPHRON GmbH 
  8. D3 - Defesa dos Direitos Digitais 
  9. D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt e. V. 
  10. Dataskydd.net 
  11. Deutsche Vereinigung für Datenschutz (DVD) e. V. 
  12. Digitalcourage e. V. 
  13. Digitale Gesellschaft e.V. (DigiGes) 
  14. Digitale Gesellschaft [Schweiz] 
  15. digitevo GmbH 
  16. eco Verband der Internetwirtschaft e. V. 
  17. Electronic Frontier Finland (Effi) 
  18. epicenter.works - for digital rights  
  19. European Digital Rights (EDRi) 
  20. eyeo GmbH 
  21. Föreningen för Digitala Fri- och Rättigheter (DFRI) 
  22. Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. (FIfF) 
  23. Frënn vun der Ënn A.S.B.L. 
  24. Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit 
  25. G DATA Software AG 
  26. Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) 
  27. Hannover IT e. V 
  28. Hermes Center for Transparency and Digital Human Rights 
  29. HK2 Rechtsanwälte 
  30. Homo Digitalis 
  31. Human Rights Watch 
  32. Inhalt.com e. V. 
  33. Internet Society, German Chapter (ISOC.DE) e. V. 
  34. IT-Political Association of Denmark 
  35. kmb2 Abrechnungszentrum GmbH 
  36. La Quadrature du Net 
  37. Least Authority TFA GmbH 
  38. LOAD e.V. 
  39. Michael Wiesner GmbH 
  40. Mozilla 
  41. Nextcloud GmbH 

  42. No-Spy e. V. 

  43. Open Knowledge Foundation (OKF) Deutschland e. V. 

  44. p=p foundation 

  45. Präsidiumsarbeitskreis für Datenschutz und IT-Sicherheit [Gesellschaft für Informatik 
    e. V.] 

  46. Praemandatum 

  47. Privacy International (PI) 

  48. Reporter ohne Grenzen e. V. (ROG) 

  49. Schwarzes Glück 

  50. Stiftung Erneuerbare Freiheit 

  51. Stiftung Neue Verantwortung e. V. (SNV) 

  52. The Law Technologist 

  53. Think Tank iRights.Lab 

  54. Wikimedia Deutschland e. V. 

  55. Wire 

  56. Zwiebelfreunde e. V. 

 

Vertreter:innen  aus  der  deutschen  und  europäischen  Wirtschaft,  Wissenschaft  und 
Zivilgesellschaft 

  1. Manuel Atug, Arbeitsgruppe KRITIS* 
  2. Dr. Asli Telli Aydemir, Association of Alternative Informatics* 
  3. Thorsten Benner, Global Public Policy Institute* 
  4. Danny Bruder, Künstler 
  5. Dr. Ulf Buermeyer, Gesellschaft für Freiheitsrechte* 
  6. Frédéric Dubois, Internet Policy Review (HIIG)* 
  7. Thomas Dullien, optimyze.cloud AG* 
  8. Dr. Michael Friedewald, Fraunhofer ISI und Forum Privatheit* 
  9. Kai Gärtner, Informatiker 
  10. Matthias Glaser, GLASER -isb cad- Programmiersysteme GmbH* 
  11. Raphael Das Gupta, HSR Hochschule für Technik Rapperswil* 
  12. Marit Hansen, Informatikerin und Landesbeauftragte für Datenschutz  Schleswig-Holstein* 
  13. PD Dr. Jessica Heesen, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften und  Forum Privatheit* 
  14. Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Alexander von Humboldt Institut für Internet und  Gesellschaft* 
  15. Mirko Hohmann, Mercator Kolleg für Internationale Aufgaben* 
  16. Viktoria Jost, Privatperson 
  17. Sven Philipp Kalweit, Kalweit ITS GmbH* 
  18. Prof. Dr. Wolfgang Kleinwächter, Global Commission on Stability in Cyberspace* 
  19. Ronja Kniep, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung* 
  20. Frank Knischewski, DTS Systeme und Hannover IT* 
  21. Marek Kreul, Forensik und Incident Response Spezialist 
  22. Caroline Krohn, VINDLER GmbH* 
  23. Henning Christian Lahmann, Völkerrechtler 
  24. Daniel Lengies, Michael Wessel Informationstechnologie GmbH* 

  25. Torsten Lengies-Nalasek, Informatiker 

  26. Bundesministerin a. D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, 
    Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit* 

  27. Prof. Dr. Klaus-Peter Löhr, Freie Universität Berlin* 

  28. Klaus Marwede, Datenschutzbeauftragter* 

  29. Prof. Dr.-Ing. Peter Merz, Hochschule Hannover* 

  30. Natanael Mignon, Informatiker 

  31. Staatssekretär  Digitalisierung  Stefan  Muhle,  Niedersächsisches  Ministerium  für 
    Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung* 

  32. Dr. Bettina Müller LL.M. - Privatgelehrte 

  33. Prof. Dr. Claudia Müller-Birn, Freie Universität Berlin* 

  34. Maxi Nebel, Universität Kassel* 

  35. Prof. Dr. Karl-Heinz-Niemann, Hochschule Hannover* 

  36. Amadeus Peters, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft* 

  37. Dr. Jörg Pohle, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft* 

  38. Prof. Dr. Lutz Prechelt, Freie Universität Berlin* 

  39. Tim Richter, Internet Governance Forum Deutschland und Deutsche Gesellschaft für 
    die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)* 

  40. Thomas Reinhold, cyber-peace.org* 

  41. Ulf Riechen, Berater Informationssicherheit für KRITIS-Unternehmen und 
    Informationssicherheitsbeauftragter* 

  42. Prof. Dr.-Ing. Volker Roth, Freie Universität Berlin* 

  43. Bundesbeauftragter  für  den  Datenschutz  und  die  Informationsfreiheit  a.D.  Peter 
    Schaar, Europäische Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID)* 

  44. Alexander Scheel, ArkonIT Consulting* 

  45. Prof. Dr. Björn Scheuermann, Alexander von Humboldt Institut für Internet und 
    Gesellschaft und Humboldt-Universität zu Berlin* 

  46. Dr. Thomas Schmaltz, Ingenieur und Innovationsforscher 

  47. Phillipp Schoppmann, Humboldt-Universität Berlin* 

  48. Dr. Matthias Schulze, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)* 

  49. Stefan Schumacher, Informatiker 

  50. Matthias Spielkamp, AlgorithmWatch* 

  51. Isabel Skierka, Politikwissenschaftlerin 

  52. Stephan Springer, IT-Beratung Springer* 

  53. Prof. Dr.-Ing. Robert Tolksdorf, Informatiker 

  54. Sven Uckermann, Pentester und IT-Security Experte 

  55. Dr. Ben Wagner, Vienna University of Economics and Business* 

  56. Peter Zoche, Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft e. V.* 

  57. Christoph Zurheide, Deutsche Post DHL Group* 

  58. Philip Zimmermann, Pretty Good Privacy (PGP) und Delft University* 

 

*ZUGEHÖRIGKEITEN DIENEN AUSSCHLIEßLICH DER BESSEREN ZUORDNUNG 

 

 

 

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#8 Updated by Carsten Baums almost 4 years ago

Dafür

#9 Updated by Pawel Borodan almost 4 years ago

dafür

#10 Updated by Annette Schaper-Herget almost 4 years ago

  • Status changed from neu / unbearbeitet to in Diskussion

#11 Updated by Jutta Dietrich almost 4 years ago

Enthaltung

#12 Updated by Pawel Borodan almost 4 years ago

  • Status changed from in Diskussion to angenommen

#13 Updated by Jutta Dietrich almost 4 years ago

Jutta Dietrich schrieb:

Enthaltung

2019/V12/81/SU

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